Ab ins Körbchen!

Haustiere vs. Duden

Die Versuchung war gestern ziemlich groß. Mal über was anderes Worte zu machen als über Worte. Und das verführende Ereignis – den Launch von My Social Petwork – wenigstens ein klitzekleines bisschen zu kommentieren. Herrjeh, so viel könnte man darüber schreiben. So viele Kommentare dazu abgeben. Aber in sprachlicher Hinsicht? Na ja. Aufregen über das Sprachspiel im Titel? Och nö. Dass es dort „Wau“ heißt statt „Gefällt mir“? Geschenkt. Dass hiermit auch die sprachliche Vermenschlichung von Wuffi und Co. mal wieder einen neuen Höhepunkt erreicht? Bisserl langweilig.

Da bliebe höchstens noch, sich über die Feinheiten der Kommunikation mit Tieren auszulassen. Ist sowieso viel interessanter als selber zu sprechen, aber nicht sein eigenes Gesicht dafür hinzuhalten sondern die wehrlose Hundeschnauze. Und: Mit Blick auf die familiäre, haustierliche Kommunikation hätte dies einiges Potenzial. Denn hier sind etwa Wenn-dann-Konstruktionen im Mensch-Hund-Gespräch mittlerweile ausgeschlossen. Zeigen erstaunlicherweise keine Wirkung. Aber für Wortspektrum heißt es wohl auch in diesem Fall: Wenn du den Knochen nicht sofort wieder hinlegst, dann…

Also doch Umorientierung. Und was sprang da sofort in den Blick: Der gute alte Duden-Freund. „Vorsicht beim Schreiben im Internet: Jeder hat einen Ruf zu verlieren.“ heißt es in der neuesten Pressemitteilung. Oh je. Schädigt es meinem Ruf, über das Sprechen mit Tieren zu schreiben? Scheint nicht. Zumindest wenn ich kein Foto dazu einstelle, das zeigt, wie ich mich mit meinem Hauskater hemmungslos betrinke. Und vor allem: Wenn ich mich ganz brav und ordentlich an die deutsche Rechtschreibung halte. Denn schlussendlich ist dies noch weniger der Berichterstattung wert: Die Veröffentlichung erweist sich als doch sehr plumpe Werbung für eine Rechtschreibprüfungssoftware.

Und da kann man echt nur noch sagen: Husch, husch! Ab ins Körbchen!