Das Urlaubsgefühl beißt ins Gras
Ach ja. Genau. Seufz. Wenn es einer vermag, die Urlaubsstimmung in die Arbeitswoche zu transportieren, dann du, lieber Duden-Newsletter. So der erste Gedanke. Etwas über einen „Spaziergang durch Wälder und Wiesen“ zu lesen und über das „Schwärmen angesichts des frischen Grüns“, schien doch genau das Richtige zu sein, um die frische Erholung nicht allzu schnell wieder verblassen zu lassen.
Und die Dankbarkeit hielt an beim Studieren des „grünen Newsletters“ – schien doch sogar die Eigenwerbung für den Duden-Band „Schreiben auf Reisen“ so passend zur eigenen Stimmung. Ach ja. Genau. Seufz. Man hätte doch tatsächlich einen Reisebericht verfassen können über die Tage im Süden. Oder zumindest mal wieder Postkarten an die Lieben. Und die Urlaubsstimmung hielt an, mitten im unentschlossenen Deutschland-Wetter.
Sogar die Bedeutung des Adjektivs grün sowie Anweisungen zur Groß- und Kleinschreibung wurden gelesen, obwohl im Postfach noch die eine oder andere unbeantwortete Mail wartete. Da störte es auch gar nicht, dass das Adjektiv inzwischen „eine neue, politische Dimension erhalten“ hat. Konnte man doch auch problemlos an dem Satz „Lasst uns endlich mal wieder ins Grüne radeln“ hängen bleiben.
Doch während der Hinterkopf noch über Radtouren ins Brandenburgische sinnierte, blieben die Augen fassungslos an der Rubrik „Für Sie nachgeschlagen“ hängen. „Ins Gras beißen“, stand da, heißt umgangssprachlich „(gewaltsam) sterben“. Aber echt. Ach nö. Jetzt nicht. Wir waren doch gerade noch auf der grünen Wiese… Andere europäische Sprachen bieten ähnliches, okay, da haben wir wenigstens ein paar Takte von Queen im Ohr. Und die Ursprünge in der Antike. Ja, zugegeben, ganz uninteressant war das nicht.
Aber irgendwie schien der Urlaub auf einmal ganz weit weg zu sein.