In Istanbul
Im ersten Moment höre ich ihm gar nicht richtig zu. Er erzählt was vom Basar. Klar, wollen wir hin. Er berichtet von den Händlern und wie wir am günstigsten an die begehrten Stücke kommen. Bloß nicht gleich beim ersten kaufen. Desinteresse signalisieren. Jederzeit. Ich fange gleich damit an. Denke an Zitronenpfeffer.
In Florenz
Der Bus mit Nummer 7 steht schon da, die Türen fallen gerade zu. Mein Schritt wird etwas eiliger, erwartungsvoll schau ich den Fahrer durch die großen Scheiben an. Und in der Tat, der nickt ganz kurz und macht die Türen noch einmal für uns auf.
In London
Manche haben unauffällig die Wohnung verlassen, manche über Umwege. Manche versprachen zurückzukommen. Einem hab ich hinterhergewunken.
In Wyk
Kaum hat die Fähre den Anleger verlassen, kann ich schon das Ufer nicht mehr sehen. Der Nebel ist wie Watte, das Land verschwindet schnell im tiefen Weiß. Zum Glück haben wir das Schiff davor nicht mehr erwischt. Das gab uns Zeit fürs Krabbenbrötchen. Und für das mit Hering. Vier Tage Insel.
In Prag
Schon beim Grundvokabular blieb ich stecken. Eigentlich möchte ich danke sagen können, bitte, tschüss und natürlich auch hallo. Das scheint mir nicht zu viel verlangt. Doch alleine das Bedanken erforderte fünfmaliges Wiederholen des geduldigen Vermieters – und saß dann immer noch nicht wirklich. Děkují.
In Duisburg
Ruhrpottperle? Echt nicht. Bei der Ankunft sind wir der Dunkelheit fast dankbar für alles, das sie verhüllt. Der schon zur Tatortzeit ausgestorbene Bahnhofsvorplatz. Die Autobahn direkt vor der Nase. Die viel zu breit geratene Fußgängerzone. Füllt sie sich wohl jemals vollständig mit Menschen?
In Bangkok
Nach einer Nacht fast ohne Schlaf schleichen wir zum Taxistand, einfach der Masse hinterher. Zum Glück sind wir gut instruiert, ganz nach unten müssen wir. Ein wohlgeordnetes System erwartet uns. Wir stehen an, dann fragt uns einer nach dem Ziel. Die Reisegefährtin hat alles rausgesucht und zeigt exakt, wohin es geht.
In Berlin
Verboten kommen wir uns vor, schon in der Tram. Sprechen über Zäune, die es vielleicht zu überwinden gilt. Mauern in unserem Weg. Sogar über die Polizei und was sie gegen uns dann vorzubringen hat. Unerlaubtes Betreten? Hausfriedensbruch? Oder gar illegale Grenzüberschreitung?
In Sevilla
Orangen bevölkern diese Stadt. Sie wachsen auf dem Weg zum Supermarkt. Im Hof der Kathedrale und vor dem königlichen Palast, stehen auf der Ausgehmeile und am Rand des Busbahnhofs. Kaum vorstellbar, dass ein Orangenhändler hier überleben kann.
In Kopenhagen
Übers Fahrradfahren schreib’ ich bestimmt, wenn ich in Kopenhagen bin. Sag ich zu mir, noch auf dem Weg. Die Fahrradwege sind so groß, hat die Freundin zum Abschied gesagt, da passt sogar ein Auto drauf. Fahrrad fahren ist das Ding.